letzte Kommentare

    • Datum

      15.05.2024 13:02

    • Verfasser

      Nani Klappert

    • Tour

      Bernina - Diavolezza Tag4

    • Kommentar

      Servus Daniel! Zu deiner Tetralogie nur ein Wort: PRÄCHTIG!! ...und danke

Datum Bundesland Verfasser Tour
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10.05.2024 Salzburg Vogl Helmut Watzmannkar, Schischarte
10.05.2024 Kärnten die kumbergler Glocknerhaus / Schwerteck

Schneebrett Gennerhorn Nord, 13.03.2022, Thomas Dürnberger

Tourenbeschreibung

Nach der Abfahrt vom Dürlstein haben wir uns entschieden zur Scharte zwischen Gruberhorn und Gennerhorn aufzustiegen. Bei der Abfahrt auf der Nordseite des Gennerhorns haben wir (2 Personen) gegen 14:30 Uhr knapp unterhalb der Scharte ein Schneebrett ausgelöst. Der Abriss war etwa 20 Meter über uns, geschätzt 25-50cm hoch und 20-50m breit. Wir kamen nicht zu Sturz und konnten uns gerade noch auf Skiern zu einer Gruppe von Bäumen retten. Durch die seit längerer Zeit günstigen Verhältnisse und Lawinenwarnstufe 1 habe ich die Situation auf der Nordseite des Gennerhorns scheinbar komplett falsch eingeschätzt. Mich würde natürlich interessieren wie Experten oder Personen mit mehr Erfahrung die Situation eingeschätzt hätten. Bei der Einfahrt von der Scharte war der Schnee anfangs hart/windbehandelt, dann einen ganz leichten Deckel mit Pulver darunter (gut zu fahren).

Kommentare

Reist, 15.03.2022 um 06:11

Eine ähnliche N-seitige Auslösung mit fatalem Ausgang ist sehr erfahrenen Alpinisten (u.a. Bergretter & Alpinpolizist) in Niederösterreich am Ötscher passiert. Ich würde sagen, das ist bei Stufe 1 das schwer kalkulierbare Restrisiko und ihr hattet sehr großes Glück. Hier zwei Berichte dazu, falls noch nicht bekannt: https://www.lawinenwarndienst-niederoesterreich.at/aktuelles/aktuelle-ereignisse
https://noe.orf.at/stories/3147010/

Alexander Moser, 15.03.2022 um 08:12

Ich war am Sontag auch in dem Gebiet unterwegs, ich glaube sogar wir haben uns am Dürlstein getroffen. Nach meiner Einschätzung wäre ich gestern auch ohne große Bedenken in die Gennerhorn Nord eingefahren.
Laut Lagebericht war das aber schon eine angegeben Gefahrenstelle: "Die Lawinengefahr ist unverändert GERING. Sehr wenige Gefahrenstellen gibt es an schneeärmeren Übergängen im schattigen Steilgelände. Dort könnte man mit großer Zusatzbelastung ein seltenes Schneebrett auslösen, das mittlere Ausmaße annehmen kann. Die meisten Gefahrenstellen gibt es in den Richtungen NW-N-NO im kammfernen Gelände sowie in steilen Rinnen.

Spontanes: Sehr vereinzelt könnten kleine/mittlere Gleitschneelawinen abgehen. Oberflächlich sind ab Mittag kleine Feuchtsschneerutsche möglich (Mitreiß-Absturzrisiko). Beides betrifft extrem steiles Gelände."

Alexander Moser, 15.03.2022 um 08:16

Die kleinen Feuchtschneerutsche konnte ich ebenso beobachten. Wie man sieht können auch bei guten Bedingungen Lawinen ausgelöst werden. Eine hundertprozentige Sicherheit wird man nie haben schon gar nicht im Gelände über 35 Grad
Darum auch bei einem Einser immer die nötige Ausrüsten mitführen, das LVS einschalten und auch bei der Abfahrt die Standardmaßnahmen einzuhalten und einzeln abfahren. Wichtig nach einem Lawinenabgang, auch wenn nichts passiert ist, eine Meldung an den Alpinen Notruf 140 um einen unnötigen Bergrettungseinsatz zu vermeiden.

Zusammenfassend glaube ich nicht, dass du die Situation völlig falsch eingeschätzt hast, sondern dass bei Skitouren im Alpinen Bereich immer ein gewisses Restrisiko bestehen bleibt.

Gruß Alex

Nani Klappert, 15.03.2022 um 12:05

Servus Thomas!
Zu deinem Erlebnis brauche ich keinen weiteren Kommentar hinzuzufügen, das haben Reist und Alex bereits sehr treffend getan und ich kann mich dem nur vollinhaltlich anschließen. Besonders der letzte Satz von Alex bringts auf den Punkt. LWS1 ist zwar nicht null, aber mit dem Quäntchen Restrisiko musst du leben, wenn du Skitourengeher bist und nicht Briefmarkensammler. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich wie bei der Ötscher-Tragödie um eine Altschneegeschichte handelt, ist hoch. Nur eine Analyse im Auslösebereich kann das klären (und auch das nie zu 100%).

Nani Klappert, 15.03.2022 um 12:11

Zweiter Teil meines Kommentars (wenn es zu lang wird, landet der Kommentar nämlich dankenswerterweise ohne Vorwarnung im Mistkübel)
Aber das wollte ich unbedingt (und hauptsächlich) noch anbringen: Ich finde es super von dir, wenn du solch Erlebnis ins Forum stellst. Genau dafür ist so ein Forum nämlich gedacht und nicht nur für die Postkarten-Schönwetter-Touren, bei denen alles gelang und nichts schiefging. Danke und Respekt dafür! Ich wünsch dir weiterhin eine glückliche Saison, Nani

Nani Klappert, 15.03.2022 um 12:19

Und das muss ich auch noch loswerden (entschuldige, Thomas, wenn ich deinen Beitrag für meinen Ärger, für den du nichts kannst, missbrauche): Das passiert mir jetzt schon zum dritten mal, wenn ein Kommentar zu lang ist (aber WAS ist zu lang???), wird er nach "Speichern" ohne Vorwarnung in den Mistkübel geschmissen, toll!! Jede pinschige SMS liefert eine Warnung, wenns zu lang wird. Irgendeinen Wiederherstell-Button hab ich auch nicht gefunden, das ganze ist einfach weg und aus. Also, an alle, die gerne wie ich viel quatschen, ihr müsst lange Kommentare in Häppchen schneiden, sonst wirds weggeschmissen. Keine Ahnung, wie groß die Häppchen sein dürfen.

Thomas Dürnberger, 15.03.2022 um 20:02

Danke für die Rückmeldungen!
Die Bergrettung haben wir gleich nach dem Abgang verständigt. Wir haben vermutet, dass der Tourengeher, der Richtung Gruberhorn unterwegs war, den Vorfall vielleicht gesehen hat.
Leider konnten wir die Dimension des Schneebretts nicht mehr genau erkennen. Wir haben jedoch vermutlich frische Lawinenreste am Ende der westlichen Rinne, 400 hm unter der Auslösung, gesehen.

Harald Schober, 16.03.2022 um 18:24

Nani, vielen Dank für deine berechtigten Kommentare. Ich hoffe, sie bewirken Änderungen.

Alexander Moser, 17.03.2022 um 19:25

Ich habe das Thema mit den zu langen Kommentaren an den Support lawine@salzburg.gv.at geschrieben und folgende Rückmeldung erhalten:

unser Support-Team hat das Zeichenlimit im Kommentarfeld großzügig erhöht.

Wie großzügig dieses Limit nun ist weiß ich auch nicht aber für den Test hab ich mein Kommentar nochmals als Ganzes eingefügt, was bei mir vor 2 Tagen noch nicht funktioniert hat.
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Ich war am Sontag auch in dem Gebiet unterwegs, ich glaube sogar wir haben uns am Dürlstein getroffen. Nach meiner Einschätzung wäre ich gestern auch ohne große Bedenken in die Gennerhorn Nord eingefahren.

Laut Lagebericht war das aber schon eine angegeben Gefahrenstelle: "Die Lawinengefahr ist unverändert GERING. Sehr wenige Gefahrenstellen gibt es an schneeärmeren Übergängen im schattigen Steilgelände. Dort könnte man mit großer Zusatzbelastung ein seltenes Schneebrett auslösen, das mittlere Ausmaße annehmen kann. Die meisten Gefahrenstellen gibt es in den Richtungen NW-N-NO im kammfernen Gelände sowie in steilen Rinnen.

Spontanes: Sehr vereinzelt könnten kleine/mittlere Gleitschneelawinen abgehen. Oberflächlich sind ab Mittag kleine Feuchtsschneerutsche möglich (Mitreiß-Absturzrisiko). Beides betrifft extrem steiles Gelände."

Die kleinen Feuchtschneerutsche konnte ich ebenso beobachten. Wie man sieht können auch bei guten Bedingungen Lawinen ausgelöst werden. Eine hundertprozentige Sicherheit wird man nie haben schon gar nicht im Gelände über 35 Grad
Darum auch bei einem Einser immer die nötige Ausrüsten mitführen, das LVS einschalten und auch bei der Abfahrt die Standardmaßnahmen einzuhalten und einzeln abfahren. Wichtig nach einem Lawinenabgang, auch wenn nichts passiert ist, eine Meldung an den Alpinen Notruf 140 um einen unnötigen Bergrettungseinsatz zu vermeiden.

Zusammenfassend glaube ich nicht, dass du die Situation völlig falsch eingeschätzt hast, sondern dass bei Skitouren im Alpinen Bereich immer ein gewisses Restrisiko bestehen bleibt.

Alexander Moser, 17.03.2022 um 19:26

Test erfolgreich :-)

Florian Lackerbauer, 18.03.2022 um 07:54

Hallo Thomas - Super das die Information teilst! Genau dafür sollte es das Forum da sein! Was mich interessieren würde: glaubst du es war eine Altschneeproblem, oder könnte es ev. frischer Triebschnee von der Nacht davor gewesen sein ? Du schreibst die Einfahrt war wingepresst - mit leichtem Deckel - das könnte ein Hinweis dafür gewesen sein. Hast du sonst noch Windzeichen oder Triebschne wahrgenommen. LG und noch einen Guten Winter! Florian.

Thomas Dürnberger, 18.03.2022 um 08:38

Hallo Florian,
ich glaube das war kein frischer Triebschnee, dafür ist es mir zu hart und kompakt vorgekommen...